Weißfischangeln mit der Pose ist wahrscheinlich die Art des Angelns, mit der wir alle angefangen haben uns mit diesem Hobby zu beschäftigen. Wie in allen Sphären des Angelns hat sich auch die Posenangelei weiterentwickelt und aus einem Stück Holz oder Kunststoff wurde eine ganze Wissenschaft geboren, insbesondere über die Montage, Präsentation des Köders, Anfütterung usw.
Im weiteren Text werde ich versuchen euch das Angeln auf Nase mit Bolloruten vorzustellen und gleichzeitig noch ein paar Worte über das Futter zu verlieren. Nach dem Telefonat mit Tomi (dem die Nase, neben dem Karpfen, ans Herz gewachsen ist) entschloss ich mich ihn zu besuchen und gleichzeitig ein paar Posen aus seinem neuem System of Glory Programm, auszuprobieren. Da der Fluss Neckar in unmittelbarer Nähe fließt, nutzten wir die Gelegenheit die Posen, die für Bollo-Angelei und fließende Gewässer geeignet sind, auszuprobieren.
Vorbereiten und Anfüttern
Um die Bisse an der Pose zu erkennen, brauchen wir die Fische am Platz, kurz gesagt, dass das Lockfutter und die Art wie man es anfüttert eine grosse Rolle spielt, ob man Erfolg hat oder nicht. Da ich diesen Abschnitt nicht kannte, habe ich mich für eine ausprobierte Mischung entschieden, die bis jetzt an allen Gewässern gute Resultate gebracht hat. Ich mischte 1:1 "Plus 4000" und "Comet", das Futter das Deutsche Top Angler für die Fa. Angelsport Ofenloch entwickelt haben. Dazu mischten wir noch Pulverlockstoff "Vanille"und ein wenig Intense Sweetener aus dem Programm "TK Baits of Glory". Tomi gab noch zu seiner Hälfte dieser Mischung das Futter von Gica Radovic (bekannter serbischer Wettkampfangler) zu, 500gr. auf 1 kg., mit der er bei kälterem Wasser gute Erfahrung gemacht hat. Für die ausgesuchte Stelle und die Art wie wir geangelt haben war noch wichtig, dass das Futter die Konsistenz hat die wir brauchen. Wichtig war, dass wir mit leichtem Handdruck die Kugeln bekommen, die bis auf Grund sinken ohne dass sie im Mittelwasser zerfallen. Das Futter darf aber nicht zu hart werden, sondern muss auch locker sein und auf dem Grund langsam zerfallen, wobei sich kleine Partikel lösen, die die Fische nur anlocken, ohne sie satt zu machen. Von großer Bedeutung ist, wie man das Futter macht. Es ist erwünscht das Futter mehrmals anzufeuchten, bzw. Anfeuchten-10 Minuten ziehen lassen, dass alle Zutaten schön feucht werden, und das 2-3 mal zu wiederholen. Es ist wichtig, dass das Futter nicht trocken ist, sonst zerfallen die Futterkugeln schon beim Aufschlag auf der Wasseroberfläche. Das Futter darf aber auch nicht zu nass sein, sonst wird es zu klebrig und zersetzt sich sehr schwer am Grund was nicht Sinn der Sache ist.
Futter attraktiv machen
Um das Zerfallen der Futterkugeln an Grund und die gefütterte Stelle noch attraktiver zu machen, haben wir unserer Mischung noch Maden zugegeben. Die Maden bleiben im Kugelinneren bis sie auf dem Grund aufschlagen. Die Maden versuchen nach außen zu kommen, was das Zerfallen der Kugel beschleunigt und gleichzeitig unser Spot attraktiver macht.
Loten und Taktik wählen
Noch bevor wir an das Wasser kamen wussten wir schon, dass die Strömung an der Stelle, die wir ausgesucht haben ziemlich "hart" war. Wir wollten direkt unter einer Schleuse fischen, wo das Wasser recht schnell floss. Obwohl Tomi die Stelle kannte haben wir loten müssen, um eine Rinne oder eine Unebenheit zu finden an der sich die Nasen überwiegend aufhalten. Nach längerem Loten fanden wir endlich das was wir suchten. Ich hatte noch meine 11 m. Steckrute dabei und entschloss mich in einer Entfernung von ca. 10 m. von dem Ufer zu fischen, wo das Wasser etwas langsamer floss und Tomi fischte in einer Rinne, die gerade ca. 5 m. von dem Ufer weg war mit natürlich deutlich stärkerer Strömung wie bei mir. Dann sind zwei Entscheidungen gefallen was die Futterkampagne betrifft, nämlich Tomi wollte grössere Kugeln füttern, die auch etwas fester gedrückt waren, in deren Mitte er noch ein Stein reindrückte um an Gewicht zu bekommen. Er fütterte eine Stelle punktgenau um die Fische auf einem kleinen Raum zu behalten. Ich machte kleine Kugeln, Steine ließ ich weg, fütterte fluss-aufwärts und habe versucht eine längere Spur anzulegen, so dass ich meine Montage über längere Stecke treiben lassen kann, um mir die Chance auf einen Biss zu erhöhen.
Zubehör und Montage
Um die Montage perfekt führen zu können und in jedem Moment den Kontakt mit ihr zu haben, fischten wir mit Bolloruten in der Länge 6 und 7 m. Ich angelte auch noch mit meiner Steckrute mit einer Länge von 11 m. Unsere Montagen sahen so aus: Hauptschnur mit Durchmessern in 0,14 und 0,18 mm. Posen TK System of Glory für fließenden Gewässern mit einer Tragkraft von 3 gr. Hauptblei war ein Laufblei, 2,5 gr., tropfenförmig mit, aus Silikon, schnurschonender Innenführung. Dazu 4 Schrottbleie und zwar 2x 0,02 g und 2x0,008 g. Vorfächer mit Durchmessern 0,10 und 0,12 mm und 20 bis 35 cm. Länge. Haken in der Grösse 12, 14, 16. Bei einer Montage sind viele kleine Details zu beachten und zwar: Während Sie die Pose montieren, achten Sie darauf, dass sich am Kiel der Pose Minimum drei Stücke Posenschlauch befinden um die Pose optimal zu fixieren. Ein Stück von dem Posenschlauch schieben Sie am Kiel entlang bis zu dem Posenkörper, das zweite Stück fixieren Sie in der Mitte des Kiels und das dritte Stück am Kielende, so dass die Kielspitze ein wenig bedeckt wird. So vermeiden sie unerwünschtes Verstellen der Tiefe und Verhedderungen der Montage. Achten Sie darauf, dass die Hauptschnur an einer Seite der Pose verläuft und nicht um den Posenkörper oder Posenkiel gewickelt wird, weil bei einer Verstellung der Tiefe könnte es zur Beschädigung der Schnur kommen. Das Hauptblei montiere ich 30 cm oberhalb der Schlaufe, an die das Vorfach kommt. Das Hauptblei (Laufblei-tropfe-2,5 g.) wird mit einem Schrotblei 0,2 g gestoppt. Die restlichen drei Schrote befestige ich an der Hauptschnur mit einem Abstand von 10 cm. voneinander und zwar so dass das zweite Schrot, 0,2 g., 10 cm. unterhalb dem Schrot, dass das Hauptblei hält, fixiert wird. 10 cm. weiter nach unten kommt das dritte Schrot 0,008 g. und das vierte kommt direkt an den Schlaufenknoten. Die Tiefe stellten wir so, dass das Vorfach immer am Grund schleift. Wegen Unebenheiten schleifte sogar an manchen Stellen, das letzte Schrot am Grund, was die Montage für ganz kurz verlangsamte und uns unerwartete Bisse brachte.
Die Koder und die Technik des Führens
Als Köder haben wir Maden benutzt, 2-3 Stück am Haken, abhängig von der Hakengrösse und Sensibilität der Bisse. Wir warfen flussaufwärts und ließen den Köder genau über unseren Futterplatz treiben. Wir haben darauf geachtet, dass die Schnur zwischen der Pose und Rutenspitze immer leicht gespannt war, so dass wir bei kleinsten Posenbewegungen reagieren können und den Anschlag setzen können. Die Nase nimmt den Köder schnell, was auf uns Angler überraschende Wirkung hat, aber nicht selten sind die Bisse auch träge und schwer bemerkbar.
Die Position, wie man die Bollorute hält, sollte dem Uhrzeiger entsprechen, wenn er 2 Uhr zeigt, so dass man beim kleinsten Biss reagieren kann. Zwischendurch haben wir den Trieb der Pose für kurze Zeit gestoppt, wobei die Strömung das Blei und den Köder weiter nach vorne drückte. Nachdem wir die Pose weiter treiben ließen, neigte sie dazu den Rest der Montage aufzuholen, was dann das Blei und den Köder kurz stoppte, was oft noch ein paar zusätzliche Bisse brachte. Viele werden jetzt sagen, dass meine Montage eigenartig ist, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Montage funktioniert und dass sie sich bis jetzt oft als erfolgreich gezeigt hat. Mit unserer Taktik und unserem Futter haben wir es geschafft kapitale Nasen und Rotaugen auf den Platz anzulocken und sie auch auf dem Platz über längere Zeit aufzuhalten. Posenangelei ist gespalten an Bolloangelei, Matchangeln mit Waggler, dann mit Kristall-Waggler, dann Angeln mit Steckruten mit einem Gummizug usw. Ich werde mich bemühen Ihnen in kommenden Berichten, auf Seiten dieser Internet-Seite, diese Angelarten näher zu bringen und Ihnen zu helfen diese zu verstehen.
Bis dann viel Erfolg am Wasser wünscht euch
Edin Resić.