Saisonstart

Wir heißen Robin und Nico, sind 11-jährige Zwillinge und teilen schon seit wir denken können die Leidenschaft des Angelns mit unserem Vater.
Wir angeln an verschiedenen Gewässern und haben seit dem letzten Jahr den Jugendfischereischein. Unser großes Hobby ist das Karpfenangeln, obwohl wir auch auf andere große Friedfische angeln. Dieses Jahr traf uns der Winter sehr hart, es wollte einfach nicht wärmer werden, der See war gefroren und unser Tackle schon seit Wochen gerichtet. Um die Winterlangeweile zu unterbrechen und ein paar neue Infos übers Fischen und Tackle zu erfahren, durften wir dann in Februar mit unserem Papa auf die Angelmesse nach Bad Saulgau.

Mit unserem gesamtem Taschengeld in der Tasche standen wir auch schon eine Stunde vor Öffnung der Messe in Saulgau vor der Halle. Wir gingen erstmal ohne unseren Papa auf Tour und trafen hierbei Tomi Popovic wieder und wir freuten uns darüber. Wir erzählten Tomi von unseren Fängen der letzten Saison, weil die Boilies die wir benutzt hatten waren nämlich von ihm, also Baits of Glory. Daraufhin schenkte uns Tomi einen Eimer Good Oldy 50/50 Boiliemix, den wir dann voller Freude unserer Mama und Papa präsentierten. Die Mama wollte nur wissen, wie viel Eier da rein müssen und wie lange sie sich jetzt mit verschiedenen „Düften“ in der Wohnung freuen dürfte. Von Karpfenangeln versteht sie nämlich nichts!

 

Die Werkstatt wurde dann zu unserer Boilieküche. Das Wetter war immer noch beschissen, aber so hatten wir wenigstens Zeit in Ruhe unsere Boilies zu drehen. Wir verarbeiteten an einem Nachmittag den Good Oldy-Mix mit 50 Eiern und rollten 10 und 16 mm Boilies. In der Gefriertruhe hatte jetzt leider nichts anderes mehr Platz!
Eines schönen Tages war es dann endlich soweit. Das Eis war weg und die Wassertemperatur betrug 9 Grad. Papa hatten wir auch überzeugt, daß es jetzt an der Zeit wäre die erste Tour zu starten. Drei Tage haben wir angefüttert und wir entschieden uns an einem tiefen Platz zu fischen. In dieser Nacht haben wir vor Vorfreude und Aufregung kaum geschlafen. Um 6 Uhr starteten wir dann endlich Richtung See. Am See angekommen haben wir erst mal unseren Platz betrachtet und mit Tackleaufbau begonnen. Wir warfen unsere Montagen aus und fütterten ein bisschen nach. Dann hieß es abwarten. Nach vier Stunden ohne jegliche Aktion, entschieden wir uns eine Runde um den See zu drehen. Und schau mal da, wir haben dann entdeckt wo die Fische sich tummeln: im Flachwasser an einer Schilfkante! In jeden Fall nicht auf unserem Futterplatz, was für diese Jahreszeit und Wassertemperatur nichts ungewöhnliches war. Wir fütterten etwas Boilies an und dann ging die Arbeit erst richtig los: Papa vom Platzwechsel zu überzeugen, was wir auch nach einer Weile geschafft haben. Ruten abbauen, wieder aufbauen... aber das kennt ihr ja. Und wieder hieß es abwarten. Wir verwendeten an einer Rute selbstgerollte Good Oldy 50/50 10mm Boilies, zehner Haken und leichte Bleie, damit die Fische beim auswerfen nicht erschrecken. Auf andere Montage hatten wir die auffälligen Neon Pop Ups von Baits of Glory. Lange mußten wir hier nicht warten. Endlich mal wieder das langersehnte Geräusch von unserem Bissanzeiger. Doch leider stieg der Karpfen nach kurzem, aber harten Drill aus. Das Wasser war so flach, so daß wir zuschauen konnten wie die Fische fraßen. Beim zweiten Beep schafften wir es dann auch den Fisch aus dem Wasser zu bringen. ENDLICH unser erster Karpfen 2010! An diesem Platz fingen wir am selben Tag nochmals zwei Karpfen. Jetzt war es soweit: auch unser Papa war wieder heiß. Für diesen Tag war unsere Tour beendet, aber wir haben dann gleich nochmals für den nächsten Tag zwei Plätze angefüttert. Den Platz an dem wir erfolgreich waren und einen Platz an dem Bäume im Wasser liegen.
Am nächsten Tag versuchten wir unser Glück erneut. Eine Rute legten wir im Baum ab, eine Zweite abseits auf einem Plateau. Schon nach kurzer Zeit ging die Rute im Baum ab, ein kurzer, knackiger Drill, heraus kam ein schöner Spiegelkarpfen. Während der Zeit, als wir diesen Karpfen versorgt haben, pfiff auch
die andere Rute ab und dann ging der Spaß erst richtig los! Der Fisch hatte sich nämlich dazu entschlossen sich unter den Bäumen zu verstecken, aber für was haben wir denn unseren Papa dabei? Der kann ja wohl mal ne Runde baden gehen, schließlich hatte das Wasser immerhin 9°C. Nach einer viertel Stunde war auch dieser Fisch draußen. Leider war dann unser Angeltag beendet, denn unser Papa war dem Erfrieren nahe, (ist halt doch ein kleines Weichei!).
trotzdem war unsere Tour sehr erfolgreich und unser Vorrat an Boilies ging langsam zu Ende.
Unser bevorzugtes Material:
Bis Anfang 2010 haben wir mit Papas Ruten gefischt. Er hat seine Armalaite Ruten mit US- Baitrunner bestückt. Zu Weihnachten haben wir dann unsere ersten eigenen Ruten bekommen. Ein Traum für uns: Es war ein Satz Fox Euro Warrior, man waren wir glücklich. Wir haben die Ruten gleich im Wohnzimmer zusammengebaut und wären am liebsten sofort ans Wasser gegangen. Aber wir hatten ja noch keine Rollen! Von unserem Taschengeld kauften wir uns zwei Penn Live Liner. Da wir immer Papas Delkims benutzten und er da überhaupt nicht begeistert war, haben wir uns auf der Messe in Bad Saulgau vier Carp Sounders gekauft. Als Hauptschnur verwenden wir normalerweise immer eine 0,35er Monofile Angelschnur. Welche Bleie wir verwenden hängt vom Gewässergrund ab. Auf schlammigem Grund nehmen wir leichte Bleie in Verbindung mit Safety Clips. Auf hartem Grund 80g Inline Bleie. Das Vorfachmaterial passen wir ebenfalls dem Gewässergrund an. Auf hartem Grund nehmen wir beschichtetes Material und bei Schlamm weiches Geflecht. Die Vorfachlänge hängt von der Futtertaktik ab. Je größer der Futterplatz desto länger das Vorfach!
Bei klein angelegten Futterplätzen verwenden wir in der Regel Rigs zwischen 20 – 45 Zentimetern.
Bei besonders scheuen Karpfen verwenden wir manchmal auch monofile Vorfachschnur. Sobald wir Fische durch aufschlitzen verlieren, verändern wir die Vorfachlänge. Da wir meistens nur mit Boilies zwischen 10 und 14 mm fischen, verwenden wir auch kleine Haken. Klein heißt bei uns 10er Haken und wenn’s mal größer sein sollte, ein 8er. Da wir in sehr flachen und klaren Gewässern angeln, beschweren wir unsere Vorfächer mit feinem Bleischrot und unsere Hauptschnüre senken wir mit einem Back leads ab. Seit wir unsere Ruten auf einzelnen Banksticks ablegen, konnten wir unsere Bissausbeute deutlich erhöhen. Bei Rod Pods liegen die Schnüre zu dicht beieinander. Futterplätze legen wir großzügig an, wobei wir Boilies und Pellets großflächig anfüttern. Die Fische haken sich besser, wenn sie größere Wege zurücklegen (siehe Korda- Video Lumpy lässt grüssen.) Die meisten Fische fangen wir auf Sicht. So lernen wir auch sehr viel über Karpfen. Wenn wir die Fische nicht sehen, werfen wir auch oft Bubbler an. Das bringt oft mehr als das Sture aussitzen.


Danke an Tomi für seine Unterstützung und bis demnächst
Robin und Nico Holdenried
(The next generation)